Dank gebührt ALLÂH, dem Erhabenen. Wir preisen Ihn, bitten Ihn um Unterstützung, Rechtleitung und Vergebung. Möge ALLÂH uns vor dem Begehen von Sünden beschützen. Derjenige, der von Gott rechtgeleitet wurde, wird nicht in die Irre gehen und derjenige, der von Gott in die Irre geleitet wurde, wird keine Rechtleitung finden. Ich bezeuge, dass es keinen Gott außer ALLÂH gibt, dem Einzigen, Der keinen Teilhaber hat und Dem nichts und niemand gleicht. Und ich bezeuge, dass unser geehrter, geliebter und großartiger Prophet Muhammad Diener und Gesandter Gottes ist. Er überbrachte die Botschaft und ermahnte die Gemeinschaft. O ALLÂH, gebe dem Propheten Muhammad und seinen Âl einen höheren Rang, so wie Du dem Propheten Ibrâhîm und seinen Âl einen hohen Rang gegeben hast. Und gebe dem Propheten Muhammad und seinen Âl Segen, so wie Du dem Propheten Ibrâhîm und seinen Âl Segen gegeben hast. Du bist Derjenige, Der mit vollkommener Macht und Gnade beschrieben wird und Derjenige, Der das Recht hat, gepriesen zu werden.
Sodann, Diener Gottes, ich fordere euch und mich zur Rechtschaffenheit auf und zur Furcht vor ALLÂH, dem Erhabenen und Allmächtigen.
ALLÂHU Ta^âlâ sagt im edlen Qur´ân in der Sûrah at-Taghâbun, Âyah 13:
﴿اللهُ لا إِلهَ إِلاَّ هُوَ وَعَلَى اللهِ فَلْيَتَوَكَّلِ الْمُؤْمِنُونَ﴾
Die Bedeutung lautet: ALLÂH, es gibt keinen Gott außer Ihm; und auf ALLÂH sollen die Gläubigen vertrauen.
Brüder im Islam, zu den Pflichten des Herzens gehört das Vertrauen auf ALLÂH. Der Diener Gottes ist verpflichtet, sich auf ALLÂH zu verlassen, denn ALLÂH ist der Schöpfer aller Geschöpfe – sowohl der nützlichen als auch der schädlichen Geschöpfe.
Der einzige Schöpfer des Nützlichen und des Schädlichen ist ALLÂH; wenn der Diener Gottes daran glaubt und im Herzen davon überzeugt ist, dann verlässt er sich auf ALLÂH hinsichtlich der Versorgung und dem Schutz vor dem Schaden.
'Das Vertrauen auf ALLÂH' bedeutet, im Herzen auf ALLÂH zu vertrauen. Imâm al-Djunayd al-Baghdâdiyy sagte: Das Vertrauen auf ALLÂH bedeutet, daran zu glauben, dass dir in Wirklichkeit nur ALLÂH helfen kann.
Wer auf ALLÂH vertraut, hält sich somit davon fern, Sünden zu begehen - wie z. B. Zauberei oder das Aufsuchen von sogenannten Wahrsagern. Al-Hâkim überlieferte, dass der Gesandte Gottes ﷺ sagte:
مَنْ أَتَى كَاهنًا أَوْ عَرافاً فَصَدَّقَهُ بِمَا يَقُولُ فَقَدْ كَفَرَ بِمَا أُنْزِلَ عَلَى مُحَمَّدٍ
Die Bedeutung lautet: Wer sich zu einem sogenannten Wahrsager (Kâhin und ^Arrâf) begab, ihn nach etwas fragte und ihm seine Behauptung glaubte, das gesamte Verborgene zu wissen, so ist er ungläubig geworden.
Der Kâhin ist jemand, der behauptet, die zukünftigen Ereignisse vorhersagen zu können, weil er mit Djinn befreundet ist, die ihm Nachrichten überbringen und er berichtet - darauf basierend - dieses den Menschen.
Der ^Arrâf ist derjenige, der behauptet, über Vergangenes zu berichten, wie über Diebstähle und Ähnliches.
Derjenige, der sich zu einem Kâhin oder ^Arrâf begibt und glaubt, dass dieser das gesamte Verborgene wissen würde, begeht Unglauben, denn der Einzige, der das gesamte Verborgene weiß, ist ALLÂH.
ALLÂHU Ta^âlâ sagt in der Sûrah an-Naml, Âyah 65:
﴿قُل لا يَعْلَمُ مَن فِي السَّمَاوَاتِ وَالأَرْضِ الْغَيْبَ إِلاَّ اللهُ﴾
Die Bedeutung lautet: Sage (o Muhammad), nichts und niemand außer ALLÂH weiß das gesamte Verborgene.
Derjenige aber, der glaubt, dass es sein könnte, dass jene sogenannte Vorhersage zutreffen könnte oder auch nicht, begeht keinen Unglauben, jedoch eine Sünde, da er den sogenannten Wahrsager gefragt hat.
Zu wissen gilt auch, dass es unter den Djinn einige gibt, die die Engel heimlich belauschen, während die Engel, die mit dem Herabkommen des Regens beauftragt sind, sich in den Wolken befinden. So steigen die Djinn in die Nähe dieser Wolken, während die Engel sich darüber austauschen, was sich im laufenden Jahr auf der Erde ereignen wird, wie z. B. über das Sterben und die Geburt eines Menschen oder darüber, dass ein bestimmter Mensch an die Macht kommen wird, oder ein bestimmter Mensch der Macht enthoben wird und weiteres, was ALLÂH die Engel wissen ließ. Denn ALLÂH lässt die Engel, die Propheten und die Heiligen (Awliyâ´) einiges des Verborgenen wissen, jedoch nicht das gesamte Verborgene. Nachdem diese Djinn die Engel heimlich belauscht haben, kommen sie wieder zur Erde zurück und berichten, was sie gehört haben.
Seid auch gewarnt vor denjenigen, die behaupten, Seelen von Verstorbenen herbeiführen zu können, in Wahrheit handelt es sich hierbei um Djinn und nicht um Seelen. Diese Betrüger nennen sich Rûhâniyyûn. Die Seelen der Gottesfürchtigen lieben es nicht, auf die Welt zurückzukehren, auch dann nicht, wenn sie die gesamte Welt und das, was sich darin befindet, besitzen würden. Die Seelen der Nichtgläubigen unterliegen den Engeln der Bestrafung, sodass die Betrüger nicht in der Lage sind, die Seelen der Nichtgläubigen den Engeln der Bestrafung zu entlocken. Was sie in Wahrheit herbeiführen sind Djinn, die jene (angefragte) Person kannten und mit ihr lebten. Sie führen entweder den Qarîn von diesem Menschen (ein Djinn, der diesen Menschen bis zum Tod begleitete) oder einen anderen Djinn herbei, der dann sagt: „Ich bin die Seele von …“. Möge ALLÂH uns davor bewahren!
Zu den Erwähnten gehört nicht derjenige, der eine Âyah in einer bestimmten Anzahl wiederholt, um dadurch etwas Gutes zu erreichen, da es sein kann, dass die Engel der Gnade aufgrund des Segens der Âyah hinzukommen. Die Engel der Gnade kommen jedoch nicht hinzu, wenn jenes wegen etwas Weltlichem ausgeführt wird. Die meisten derer, die sich Rûhâniyyûn nennen, arbeiten mit Djinn zusammen, sagen den Menschen aber nicht, dass sie mit ihnen zusammenarbeiten, weil diese Menschen sie dann nicht mehr aufsuchen würden. Weil sie sich aber Rûhâniyyûn nennen, suchen Menschen sie auf.
Manchmal zeigen die Djinn, dass sie sich an die islamische Gesetzgebung halten würden, führen dann aber Handlungen aus, die der Gesetzgebung widersprechen. Der Hadîth-Gelehrte ^Abdu l-Lâh al-Harariyy, möge ALLÂH ihm gnädig sein, berichtete von einem Mann, der über sich sagte: „Ich bin ein Rûhâniyy.“ Der Mann behauptete über sich, in Begleitung von Engeln zu sein und wurde deshalb zu kranken Menschen gerufen. Als er nach Sonnenuntergang bei ihnen ankam, löschte er das Licht und die Menschen bemerkten Bewegungen und wurden (von Stimmen) begrüßt. Diese waren Djinn, jedoch verschwieg man dies den Menschen. Dann sprachen diese Djinn und sagten: „Dieser Kranke leidet an jener Krankheit und seine Medizin ist jene.“ Einmal geschah es, dass diese Djinn sagten: „Einige denken Schlechtes über uns und sagen, dass wir Djinn wären. Wir sind keine Djinn, wir sind Engel ohne Vater und ohne Mutter.“ ALLÂH stellte sie aber bloß, denn einer dieser Djinn sagte: „Ich befehle meinem Sohn Maymûn…“. ALLÂH, der Erhabene, stellte diesen Djinn dadurch bloß, denn es ist bekannt, dass die Engel sich nicht fortpflanzen. Die Engel sind weder männlich noch weiblich, sondern leichtstoffliche Körper, die nicht essen, nicht trinken, sich nicht fortpflanzen, Gott gegenüber nicht ungehorsam sind und die Befehle Gottes ausführen.
Brüder im Islam, Schaykh ^Abdu l-Wahhâb asch-Scha^râniyy überlieferte in seinem Buch ‚Latâ´if al-Minan Wal-´Akhlâq‘ über Ibn ^Arabiyy, dass er sagte: Wer nicht in die Irre gehen will, sollte sich stets die islamische Gesetzgebung vor Augen halten und sich Tag und Nacht und bei jedem Wort, jeder Handlung und jeder Glaubensweise der islamischen Gesetzgebung bewusst sein.
Bruder im Islam, jedes Mal, wenn du zum Religionsunterricht, den wir abhalten, kommst, wirst du dir mehr über die islamische Gesetzgebung bewusst. Denn wer die islamische Religionslehre lernt, kann zwischen Nützlichem und Abscheulichem, Gutem und Bösem, Erlaubtem und Verbotenem sowie zwischen Unglauben und Glauben unterscheiden.
O ALLÂH, lehre uns, was uns nutzt, lass uns Nutzen davon tragen und vermehre unser Wissen. Dies dazu und ich bitte ALLÂH für euch und mich um Vergebung.